Der 1960 in Portchester, Hampshire (England) geborene Gaiman hat so viele Preise gewonnen und Ehrungen erhalten, dass hier nicht genug Raum wäre, sie alle aufzulisten. Einen Ehrenplatz im Pantheon der Comicgötter hätte er allein schon für sein Skript zu The Sandman sicher (1989-1996/2015), die erste Graphic Novel, die es je auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft hat.
In seinen Beiträgen zu den Ausdrucksformen Literatur, Comic, Theater, Film und Musik verknüpft Gaiman Motive und Strukturen aus Mythen unterschiedlicher Kulturkreise, aus Sagen, Märchen und Kindererzählungen (nursery rhymes) – aber auch aus Batman und Shakespeare-Dramen. Gaimans Botschaft ist dabei zutiefst optimistisch und humanistisch, dass nämlich die Welt ein besserer Ort wäre, wenn Menschen zusammenkämen, um einander ihre Geschichten zu erzählen, gemeinsam ihre Träume zu durchwandern und ihre Ängste zu bannen und zu transformieren, statt einander zu bekriegen oder sich in Wettbewerben darum zu erschöpfen, wer besser, mächtiger oder fähiger ist.
Gaimans Kurzgeschichten werden seit Jahrzehnten von wechselnden Zeichnerinnen und Zeichnern in Comicform adaptiert – in der Regel unter weitgehender Beibehaltung der von Gaiman geschriebenen Texte. Die in den U.S.A. unter dem Reihentitel „The Neil Gaiman Library“ erscheinenden Bände werden, nach vereinzelten Ausgaben bei Carlsen und Panini, im deutschsprachigen Raum als „Die Neil Gaiman Bibliothek“ von Splitter und vom Dantes Verlag herausgegeben.