Stan Sakai über Minamoto no Yoshitsune
Minamoto no Yoshitsune ist der populärste und tragischte Held unter allen Helden Japans. Stets an seiner Seite war der sōhei („Kriegermönch“) Benkai, den er in einem Duell besiegt und der ihm daraufhin ewige Treue geschworen hatte. Yoshitsune war 21 Jahre alt gewesen, als er sich Yoritomos Aufstand gegen die Taira angeschlossen hatte, doch sein Halbbruder wurde schnell eifersüchtig auf ihn und argwöhnisch, sicherlich veranlasst durch das verräterische Handeln ihres Cousins Yoshinaka. Bald nach dem Sieg über die Taira bei Dan-no-Ura wurde Yoshitsune zum Gejagten. Er musste fliehen, um von Yoshitomo gedungenen Mördern zu entgehen. In der Nordprovinz stellten sie ihn schließlich. Während Benkai bei der Verteidigung seines Herrn sein Leben ließ, tötete Yoshitsune erst seine Frau und seine Kinder, bevor er sich selbst den Bauch aufschnitt. Er wurde nur 31 Jahre alt.
Wie so oft gibt es auch in diesem Fall anderslautende Berichte, in denen behauptet wird, Yoshitsune habe entkommen können und sei nach Norden gegangen, wo ihn die Ainu bis heute als Gikyō-daimyō-jin verehren. Mataichirō Oyabe sagt in seinem 1924 erschienenen Buch Genghis Khan is Minamoto Yoshitsune, dieser habe es bis aufs Festland geschafft, bis in die Mongolei, wo aus „Genji-Kyo“ (der chinesischen Lesart von „Minamoto Yoshitsune“) der Mongolenführer Dschingis Khan (um 1155-1227) geworden sei.